MetOp SG-A1:
Die Erfolgsserie geht weiter
Nachdem mit MTG-S1 erst im Juli das neueste Mitglied einer Flotte europäischer Erdbeobachtungs-Satelliten gestartet wurde, erfolgte am 13.8.2025 um 2.37 Uhr MESZ nun auch der Launch von MetOp SG-A1 in Korou, Französisch-Guayana: der erste Satellit der zweiten Generation polarer Wettersatelliten made in Europe. Mit an Bord: Copernicus Sentinel-5.
Der Unterschied zwischen beiden Flotten ist schnell erklärt: Während die MTG-Satelliten geostationär operieren und wertvolle Daten über Europa und Afrika liefern, nimmt der am 13.8.2025 vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana gestartete Wettersatellit MetOp-SG-A1 Datenmaterial des gesamten Planeten aus einer polaren Umlaufbahn auf. Seine Mission: die numerische Wetter- und Gegenwartsvorhersage zu verbessern und das Klima noch präziser zu beobachten. Bis der neue Satellit die ersten Daten liefert, dauert es allerdings noch ca. ein Jahr, denn nicht nur die Instrumente auf MetOp-SG-A1 sind höchst komplex, sondern auch ihre Interaktion mit der Satellitenplattform.
Größere Instrumente, genauere Daten
Metop-SG-A1 ist der erste von sechs MetOp-SG-Satelliten, die jeweils als Paar ausgelegt sind (A und B). Der Grund dafür liegt im Volumen der neuesten Instrumente: Um die Wettervorhersage und unser Verständnis über das Klima zu verbessern, wird der Bedarf an Datenmaterial stetig größer – und damit auch die Instrumente. Aus diesem Grund passen sie schlichtweg nicht mehr in einen einzigen Satelliten, weshalb MetOp-SG-B1 bereits im Sommer 2026 ins All nachfolgen soll. Von den insgesamt elf High-Tech-Geräten der beiden Partnersatelliten, die einander ergänzen, befinden sich sechs auf MetOp-SG-A1: ein Infrarot-Atmosphärensounder der nächsten Generation, ein Mikrowellensounder, ein multispektrales Bildradiometer, ein neuartiger Multiviewing-, Multichannel- und Multipolarisations-Imager, ein Radiookkultationssounder sowie der Copernicus Sentinel-5Spektrometer der Europäischen Kommission.
Den Spurengasen auf der Spur
Copernicus Sentinel-5A verfügt über ein hochmodernes Bildspektrometer, das wichtige Daten über die Zusammensetzung der Atmosphäre liefert. Es misst die Verteilung von Spurengasen wie stratosphärisches Ozon, das uns vor der UV-Strahlung schützt, sowie Stickstoff- und Schwefeldioxid, Formaldehyd, Glyoxal, Kohlenmonoxid, Methan und Aerosole. All diese Gase beeinflussen nicht nur die Qualität der Luft, die wir auf unserem Planeten einatmen, sondern auch unser gesamtes Klima – umso wichtiger, sie noch genauer zu beobachten und zu messen. Zumal allein die Luftverschmutzung im Freien weltweit jährlich zu über vier Millionen vorzeitigen Todesfällen beiträgt und eine übermäßige UV-Strahlung Hautkrebs verursachen kann.
Umweltschutz im Weltraum
Der Schutz unseres Klimas beginnt bei der Umwelt, und das schließt den Orbit natürlich mit ein. Um Weltraummüll zu vermeiden, sind die neuen MetOp-Satelliten so konstruiert, dass sie am Ende ihrer Mission entsorgt werden: Sie sollen kontrolliert in die Erdatmosphäre gesteuert werden, damit sie dort verglühen. Wie viel Bedeutung dieser Aktion beigemessen wird, zeigt folgende Planung: Zwei Drittel des Treibstoffs an Bord der Satelliten sind allein für das Entsorgungs-Manöver reserviert.
Europäisches Teamwork auf der Erde und im All
Die MetOp-Satelliten der zweiten Generation wurden im Rahmen von Partnerschaften zwischen EUMETSAT und der ESA, dem Copernicus-Programm der Europäischen Union, der CNES, dem DLR und einem Industriekonsortium unter Leitung von Airbus Defence and Space entwickelt. Die A-Satelliten werden bei Airbus in Toulouse gebaut, die B-Satelliten bei Airbus in Friedrichshafen. Die Kosten für die sechs Satelliten betragen 2,8 Milliarden Euro.